
In der Serie Horizon werden Oberfläche, Tiefe, Transparenz und Spiegelung des Wassers thematisiert. Der Grenzbereich ist die Linie zwischen der sichtbaren Erde und dem Himmel, und immer abhängig vom Standort des Beobachters, dem Gesichtskreis unserer Wahrnehmung. Die 'fotografischen Malereien' oder 'malerischen Fotografien' vom Wasser faszinieren durch die Wahl ihrer Bildmotive: sie suchen die Struktur, den Rhythmus. Im Ausschnitt, in der extremen Vergrößerung, sowie in der bewussten Einbeziehung analoger und digitaler Unschärfen zerfließen die Strukturen zu amorphen Trugbildern, die sehr malerisch anmuten, gerade so, als wäre die Kamera mit Pinsel und Farbe vertauscht worden.
Der Rhythmus ineinander fließender linearer Strukturen illusioniert eine flirrende Bewegtheit, die den Bildern ihre bemerkenswerte Lebendigkeit verleiht. Oberfläche, Transparenz und Spiegelung sind ein Faszinosum, das dem Wasser als Motiv zugrunde liegt, es geht auf seine schier unerschöpfliche Assoziationsfülle zurück. Wir wissen, wie es sich anfühlt, Wasser mit dem Finger zu berühren, Kreise in seine Oberfläche zu malen, ins Wasser einzutauchen. Klarheit, Durchsichtigkeit und Transparenz des Wassers sind jedoch trügerisch, denn es bleibt im Eigentlichen undurchschaubar, dunkel und geheimnisvoll, ja gefährlich. Fotografie und Malerei ,fließen' ineinander über und lassen uns über Wahrnehmung reflektieren. Die Starrheit der Fotografie, des eingefrorenen Augenblicks, wird wieder gelöst, Licht wirkt nicht nur in der Fotografie und wird auch nicht nur in seiner Negativform abgebildet, sondern fügt sich mittels Reflexion von realem Lichteinfall im Sehprozess des Betrachters und durch die eigene Bewegung des Betrachters wieder dem Bild hinzu.